fritz hat geschrieben: ↑17. September 2022, 11:24
Noch eine Frage: Hat sich schon jemand mit Solarzellen und Gleichrichter auf dem Balkon beschäftigt und könnte da Empfehlungen abgeben?
Ich habe keine Erfahrung, möchte hier aber ein paar Grundüberlegungen machen.
Zuerst etwas Elektrotechnik.
Die Einspeisung der elektrischen Energie ins Haus erfolgt über ein 3-Phasen Wechselstromnetz. Das sind 3 Stromleiter, bezeichnet mit L1, L2 und L3 (früher R,S,T) und dem sogenannten Nullleiter (Bezeichnung N).
Die Spannung zwischen irgend zwei Stromleitern beträgt 400 Volt, zwischen irgendeinem Leiter und Nullleiter beträgt 230 Volt.
Die Verbraucher mit niedriger Leistung (Lampen, Kühlschrank, normale Steckdosen) sind 230 V und an einem der 3 Stromleiter (L1, L2, L3) und dem Nullleiter N angeschlossen. Grössere Verbraucher (Boiler, Kochherde, Waschmaschinen, Tumbler) meistens an zwei Stromleitern (400 V) oder sogar 3-phasig (an alle 3 Stromleiter) angeschlossen.
Nun zu den Solaranlagen:
1) Grössere, z.B. auf dem Dach. Im Haus in dem wir unsere Wohnung haben, ist eine 12 kWp (Kilowatt Peak) mit einer 12 kWh Batterie installiert. Ueberschüssige Energie wird ins Netz eingespeist, mit einer entsprechenden Installation des EW und auch vergütet. Bei einem Blackout trennt sich die Anlage vom Netz (sie kann nicht das ganze Dorf versorgen) und speist das Haus solange die Batterie reicht.
2) Kleinanlagen (z.B. auf dem Balkon). Diese haben einen Wechselrichter, der sich mit dem Netz synchronisiert. Das Gerät wird mit einer normalen 230 V – Steckdose verbunden, d.h. es speist den Strom auf L1, L2 oder L3 ein. Es werden also nur diejenigen Verbraucher unterstützt, welche am gleichen Leiter angeschlossen sind. Eine entsprechende Installation des EW vorausgesetzt, kann die überschüssige ins Netz zurückgespeist und vergütet werden. Diese Installation wird auch dafür sorgen, dass bei einem Stromausfall das Gerät vom Netz getrennt wird. Ob das Gerät in diesem Fall den am gleichen Stromleiter angeschlossenen Kühlschrank speisen kann, würde ich mal bezweifeln.
Der finanzielle Vorteil besteht also darin, dass weniger Strom vom EW bezogen wird.