Impressionen aus Südafrika
Re: Impressionen aus Südafrika
Lebt man in einem fremdem Land, ist die Frage der Währung und des CHF-Wechselkurses ein Daurethema. Dies natürlich insbesondere wenn das Einkommen In Franken ist.
Beispiel
. .
Ein XL Ei für umgerechnet 9 Rp.? Na ja, vermutlich nicht von sehr glücklichen Hühnern
Nun also zum südafrikanischen Rand (ZAR)
Hier mal die Entwicklung der letzten 10 Jahre (Quelle Swissquote):
. .
Der Wert hat sich halbiert und wir können der Einfachheit halber getrost mit 1 Fr. = 20 Rand rechnen.
Dies führt zu einer weiteren Betrachtung, nämlich die der Banknoten.
In der Schweiz ist bekanntlich die kleinste Note 10 und die grösste 1000 Franken. In SA die kleinste 10 und die grösste 200 Rand.
Die kleinste Schweizer Note hat also den gelichen Wert wie die grösste südafrikanische.
Sage ich einem Südafrikaner, dass die grösste Schweizer Note 20'000 Rand entspricht, ernte ich nur ungläubiges Staunen. Ich sage dann (beruhigend), dass die grösste praktisch gehandhabte "nur" 2000 Rand entspreche. Will ja nicht den Eindruck erwecken, dass die Schweizer nur so mit Tausendernoten um sich werfen.
Beispiel
. .
Ein XL Ei für umgerechnet 9 Rp.? Na ja, vermutlich nicht von sehr glücklichen Hühnern
Nun also zum südafrikanischen Rand (ZAR)
Hier mal die Entwicklung der letzten 10 Jahre (Quelle Swissquote):
. .
Der Wert hat sich halbiert und wir können der Einfachheit halber getrost mit 1 Fr. = 20 Rand rechnen.
Dies führt zu einer weiteren Betrachtung, nämlich die der Banknoten.
In der Schweiz ist bekanntlich die kleinste Note 10 und die grösste 1000 Franken. In SA die kleinste 10 und die grösste 200 Rand.
Die kleinste Schweizer Note hat also den gelichen Wert wie die grösste südafrikanische.
Sage ich einem Südafrikaner, dass die grösste Schweizer Note 20'000 Rand entspricht, ernte ich nur ungläubiges Staunen. Ich sage dann (beruhigend), dass die grösste praktisch gehandhabte "nur" 2000 Rand entspreche. Will ja nicht den Eindruck erwecken, dass die Schweizer nur so mit Tausendernoten um sich werfen.
-
- Beiträge: 243
- Registriert: 20. Juni 2022, 18:43
Re: Impressionen aus Südafrika
Danke meerkat, immer spannend deine Posts.
Ich mag den Krügerrand, den haben Sie dafür
Ich mag den Krügerrand, den haben Sie dafür
Re: Impressionen aus Südafrika
Wir werden in gut 2 Wochen wieder nach SA zurückkehren.
Das beherrschende Thema ist die Energie- (Elektrizitäts-) Krise. Im Moment haben sie Stufe 6 und das heisst z.B. für kommenden Montag: kein Strom während 10 Stunden Hier ein typischer Artikel zum Thema
South Africa warned of load shedding ‘beyond stage 6’ as winter approaches
Schauen wir mal, wie gut das Internet funktioniert. Wasser kann nun ebenfalls ein Problem werden. Fehlender Strom könnte dazu führen, dass Frischwasser nicht gepumpt werden kann und fast noch schlimmer, abgeschaltete Abwasserpumpen das Abwasser in die Häuser zurückfliessen lassen.
Spannend wird es auf jeden Fall und billiger für uns (z.Zt. > 20 Rand/CHF
Das beherrschende Thema ist die Energie- (Elektrizitäts-) Krise. Im Moment haben sie Stufe 6 und das heisst z.B. für kommenden Montag: kein Strom während 10 Stunden Hier ein typischer Artikel zum Thema
South Africa warned of load shedding ‘beyond stage 6’ as winter approaches
Da wird es noch einige Candlelight Dinners geben.The newly appointed electricity minister Kgosientsho Ramokgopa has made it abundantly clear that load shedding is expected to worsen when South Africa enters its winter months.
Speaking at the site of collapsed electricity pylons in Pretoria, the minister said that the upcoming winter is going to be “exceptionally difficult” in terms of load shedding, especially at the rate of current trips and failures, reported EWN.
“I’ll be brutally honest. It’s going to be an exceptionally difficult winter. We know that in summer conditions, the deficit is 6,000 megawatts. When we go into winter, the peak can go up to 37,000 megawatts,” the minister said.
He added that his department, in collaboration with Eskom, is doing everything it can to avoid the worst-case scenario of stages beyond stage 6 load shedding.
Schauen wir mal, wie gut das Internet funktioniert. Wasser kann nun ebenfalls ein Problem werden. Fehlender Strom könnte dazu führen, dass Frischwasser nicht gepumpt werden kann und fast noch schlimmer, abgeschaltete Abwasserpumpen das Abwasser in die Häuser zurückfliessen lassen.
Spannend wird es auf jeden Fall und billiger für uns (z.Zt. > 20 Rand/CHF
Re: Impressionen aus Südafrika
Kenne SA nicht. Gibt es keine Möglichkeit für Windstrom, Solarstrom, Gezeitenkraftwerke ? Oder fehlt einfach der Wille dazu? Für mich war vor rund 45 Jahren SA det Hoffnungsschimmer für Afrika......habe damals sogar Staatsobligationen in Rand gehalten. Der Währungsverlust hat zu einem Nullsummenspiel geführt
Und nun wandert der ganze Kontinent nach Europa aus
Und nun wandert der ganze Kontinent nach Europa aus
Re: Impressionen aus Südafrika
Zuerst mal zum ersten Punkt.
Sonne und Wind ist sehr viel vorhanden. Das wäre nicht das Problem. Hier ein paar Punkte:
- Politik: Eskom ist eine staatliche Firma (sog. SOE, State Owned Enterprise). Bisher waren dafür das Ministerium "Public Enterprises" zuständig. Drein geredet hat aber auch das Ministerium "Mineral Resources and Energy". Die Kohleminen, die Hauptquelle (80%) der Elektrizitätsproduktion, waren der Grund, warum sich Eskom nicht weg von Kohle Richtung erneuerbare Energien bewegen konnte.
Aus diesem Grund hat der Präsident kürzlich ein neues Ministerium "Presidency for Electricity" geschaffen. Für viele eine reine Alibiübung. Eine Liste der 29 (!) Ministerien siehe.
Ein Problem waren auch die Gewerkschaften, die um den Untergang der Kohleindustrie fürchteten und damit um massive Jobverluste in den ärmeren Provinzen im Nordosten (Mpumamalanga, Limpopo).
- Technische Probleme. Das Hochspannungsnetz ist nicht auf wind- und sonnenreiche Gebiete ausgerichtet (vgl. Problem in der Schweiz mit Hochgebirgs-PV-Anlagen im Wallis).
- Vernachlässigte Wartung der Kohlkraftwerke. Massive Verzögerungen (Jahre!) im Bau neuer Werke.
- Korruption. Bsp.: Eskom kaufte und bezahlte hochwertige Kohle. Korrupte Firmen lieferten minderwertige (nasse) Kohle
- Grosse Energieverschwendung. Viele elektrische Heizungen in schlecht bis praktisch überhaupt nicht (Townships) isolierten Gebäuden.
Das so aus dem Handgelenk ein paar Gründe für die desaströse Situation im sonst wunderschönen Südafrika.
Sonne und Wind ist sehr viel vorhanden. Das wäre nicht das Problem. Hier ein paar Punkte:
- Politik: Eskom ist eine staatliche Firma (sog. SOE, State Owned Enterprise). Bisher waren dafür das Ministerium "Public Enterprises" zuständig. Drein geredet hat aber auch das Ministerium "Mineral Resources and Energy". Die Kohleminen, die Hauptquelle (80%) der Elektrizitätsproduktion, waren der Grund, warum sich Eskom nicht weg von Kohle Richtung erneuerbare Energien bewegen konnte.
Aus diesem Grund hat der Präsident kürzlich ein neues Ministerium "Presidency for Electricity" geschaffen. Für viele eine reine Alibiübung. Eine Liste der 29 (!) Ministerien siehe.
Ein Problem waren auch die Gewerkschaften, die um den Untergang der Kohleindustrie fürchteten und damit um massive Jobverluste in den ärmeren Provinzen im Nordosten (Mpumamalanga, Limpopo).
- Technische Probleme. Das Hochspannungsnetz ist nicht auf wind- und sonnenreiche Gebiete ausgerichtet (vgl. Problem in der Schweiz mit Hochgebirgs-PV-Anlagen im Wallis).
- Vernachlässigte Wartung der Kohlkraftwerke. Massive Verzögerungen (Jahre!) im Bau neuer Werke.
- Korruption. Bsp.: Eskom kaufte und bezahlte hochwertige Kohle. Korrupte Firmen lieferten minderwertige (nasse) Kohle
- Grosse Energieverschwendung. Viele elektrische Heizungen in schlecht bis praktisch überhaupt nicht (Townships) isolierten Gebäuden.
Das so aus dem Handgelenk ein paar Gründe für die desaströse Situation im sonst wunderschönen Südafrika.
Re: Impressionen aus Südafrika
Seit ein paar Wochen zurück in Kapstadt. Zurück in den (gemäss Capetonians) bitterkalten Winter. Nachts unter +8 Grad !!!
Das hat insofern ernsthafte Konsequenzen, als der Elektrizitätsbedarf enorm ansteigt und ein Ende des "Loadsheddings" in weite Ferne rückt, ja als diesen Winter besonders krass angekündigt wird.
Wir selbst haben zwei wesentliche Vorteile;
- Wo wir wohnen gibt es kein Loadshedding. Grund (angeblich): am gleichen Netz hängt ein Spital.
- Der Rand (ZAR) verliert aus diesem Grund weiterhin laufend an Wert. Dazu kommt die Furcht vor westlichen Sanktionen aufgrund des Putin-Kuschelkurses. Offizielle Stellungsnahme der Regierung: "We don't align with either side of the conflict" (tönt doch etwas vertraut in Schweizer Ohren, oder?)
Zum Punkt elektrisches Netz. Ich weiss nicht, wieweit man sich in der Schweiz Gedanken macht, lebenswichtige Einrichtungen (Spitäler, Wass- und Abwasserpumpen etc.) zu entkoppeln, sodass im worst case Szenario ein rotierender Blackout (loadshedding) möglich ist.
Das hat insofern ernsthafte Konsequenzen, als der Elektrizitätsbedarf enorm ansteigt und ein Ende des "Loadsheddings" in weite Ferne rückt, ja als diesen Winter besonders krass angekündigt wird.
Wir selbst haben zwei wesentliche Vorteile;
- Wo wir wohnen gibt es kein Loadshedding. Grund (angeblich): am gleichen Netz hängt ein Spital.
- Der Rand (ZAR) verliert aus diesem Grund weiterhin laufend an Wert. Dazu kommt die Furcht vor westlichen Sanktionen aufgrund des Putin-Kuschelkurses. Offizielle Stellungsnahme der Regierung: "We don't align with either side of the conflict" (tönt doch etwas vertraut in Schweizer Ohren, oder?)
Zum Punkt elektrisches Netz. Ich weiss nicht, wieweit man sich in der Schweiz Gedanken macht, lebenswichtige Einrichtungen (Spitäler, Wass- und Abwasserpumpen etc.) zu entkoppeln, sodass im worst case Szenario ein rotierender Blackout (loadshedding) möglich ist.
Re: Impressionen aus Südafrika
Und wir haben, wie alle Leute, wieder Loadshedding". Ein Dauerthema hier.
Drastisch morgen: 10 Stunden total!
Zum Glück funktioniert Internet (noch). Samstagabend Unterhaltung: Handy als Hotspot -> YouTube auf Tablet. Alle Powerbanks voll aufgeladen.
Drastisch morgen: 10 Stunden total!
Zum Glück funktioniert Internet (noch). Samstagabend Unterhaltung: Handy als Hotspot -> YouTube auf Tablet. Alle Powerbanks voll aufgeladen.
Re: Impressionen aus Südafrika
Ja, braucht Planung. Im Moment nur noch 2 oder 4 Std/Tag.
Neues Problem: Viele (bessergestellte) Leute installieren, was sie einen "Inverter" (deutsch Wechselrichter) nennen.
Das geht das so, dass wenn Strom vorhanden, Batterien geladen werden (über einen Gleichrichter). Fällt der Strom aus, kommt der Wechselrichter in Aktion und speist das Haus mit der batteriegespeicherten Energie. Voilà, Problem für Verbraucher gelöst, nicht aber für Eskom. Dieses müssen nun mehr Energie produzieren wenn kein Loadshedding vorhanden. Der Zweck des Loadsheddings geht also verloren.
Zusätzliches Problem beim Wiedereinschalten. Bei diesem Vorgang gibt es eine hohe Spitzenlast, da Grossverbraucher wie Boiler, Heizungen sofort Strom ziehen. Jetzt kommen noch all die Inverter hinzu. Eskom überlegt sich nun, die Installation solcher Einrichtungen zu verbieten oder eine verzögerte Einschaltung vorzuschreiben.
Neues Problem: Viele (bessergestellte) Leute installieren, was sie einen "Inverter" (deutsch Wechselrichter) nennen.
Das geht das so, dass wenn Strom vorhanden, Batterien geladen werden (über einen Gleichrichter). Fällt der Strom aus, kommt der Wechselrichter in Aktion und speist das Haus mit der batteriegespeicherten Energie. Voilà, Problem für Verbraucher gelöst, nicht aber für Eskom. Dieses müssen nun mehr Energie produzieren wenn kein Loadshedding vorhanden. Der Zweck des Loadsheddings geht also verloren.
Zusätzliches Problem beim Wiedereinschalten. Bei diesem Vorgang gibt es eine hohe Spitzenlast, da Grossverbraucher wie Boiler, Heizungen sofort Strom ziehen. Jetzt kommen noch all die Inverter hinzu. Eskom überlegt sich nun, die Installation solcher Einrichtungen zu verbieten oder eine verzögerte Einschaltung vorzuschreiben.
Re: Impressionen aus Südafrika
Solar existiert dort nicht?