Optionsscheine (Warrants)

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theDon
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Re: Optionsscheine (Warrants)

Beitrag von theDon » 30. Dezember 2020, 11:52

Was ist der Grund für 100% CASH über das Neujahr?

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Meerkat
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Re: Optionsscheine (Warrants)

Beitrag von Meerkat » 30. Dezember 2020, 22:28

theDon hat geschrieben:
30. Dezember 2020, 11:52
Was ist der Grund für 100% CASH über das Neujahr?
Zur Klarstellung: es handelt sich nur um meine Spielkasse mit einem tiefen 4-stelligen Betrag. Ich habe da noch andere, festere Anlagen.
Einen rationalen Grund habe ich, wie für die meisten Entscheide bei den Warrants, nicht. Also: reinen Tisch per Ende Jahr, Börsenkurse lassen mich für ein paar Tage kalt.
Ich arbeite an einem Spreadsheet, welches ich hier Anfang publizieren werde um Erfolge und Misserfolge im 2020 darzustellen. Vielleicht lerne ich daraus etwas für 2021.

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theDon
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Re: Optionsscheine (Warrants)

Beitrag von theDon » 31. Dezember 2020, 08:42

Eine Retrospektive ist immer gut. Wir freuen uns auf Deinen Update ;-)

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Meerkat
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Mein 2020 Warrant Jahr

Beitrag von Meerkat » 6. Januar 2021, 15:54

Mit diesem Jahresrückblick möchte ich primär mögliche Erkenntnisse für dieses Jahr gewinnen, doch dachte mir aber auch, dass es hier erfahrene Trader gibt, die hilfreiche Kommentare abgeben können.
Es flossen nur Transaktionen in die Statistik ein, welche vollständig (Kauf und Verkauf) im Jahr 2020 abgeschlossen wurden.
Die Transaktionsgebühren sind immer mit eingeschlossen die Depotgebühren erst in der Gesamtbilanz am Schluss.
OS_2020.jpg
OS_2020.jpg (81.14 KiB) 3833 mal betrachtet
Die Gesamtbilanz
Call Gewinn: 8.2%
Put Verlust: 10%
Total Depot mit Einschluss der Depotgebühren: +4.2%
Damit im Bereich eines Jugendsparhefts vor vielen Jahren.

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Re: Optionsscheine (Warrants)

Beitrag von theDon » 6. Januar 2021, 16:41

Lieber Meerkat

Danke für die Transparenz.

Mir fallen spontan zwei Dinge auf:
- Es hat einige Verlustpositionen welche sehr hoch sind (LOGN, TSLA, UHR) - eventuell wäre es hier ratsam, die Reissleine jeweils früher zu ziehen. Parabolic SAR, Pivots, gleitende Durchschnitte oder Swing Lows/Highs bieten sich hier an. Denn der erste Verlust ist immer der günstigste.
- Die Anteile variieren doch stark zwischen den Titeln -- wäre hier etwas mehr Gewichtung (bspw. 5% des Tradingaccounts / Position) angebracht?

Mit welchen Hebeln bist Du in den Warrants unterwegs?
Und resultieren die Verluste u.a. auch davon, dass Du nachgekauft hast, und die Posi trotzdem in den Verlust lief?

LG
Don

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Meerkat
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Re: Optionsscheine (Warrants)

Beitrag von Meerkat » 7. Januar 2021, 11:39

Vorab: ich musste die Tabelle beim UHR Call korrigieren (falsche Formel). Der Verlust war 100%.
theDon hat geschrieben:
6. Januar 2021, 16:41
- Es hat einige Verlustpositionen welche sehr hoch sind (LOGN, TSLA, UHR) - eventuell wäre es hier ratsam, die Reissleine jeweils früher zu ziehen. Parabolic SAR, Pivots, gleitende Durchschnitte oder Swing Lows/Highs bieten sich hier an. Denn der erste Verlust ist immer der günstigste.
- Die Anteile variieren doch stark zwischen den Titeln -- wäre hier etwas mehr Gewichtung (bspw. 5% des Tradingaccounts / Position) angebracht?
TSLA: Insgesamt (Put und Call zusammen) neben dem SMI Put (Corona sei Dank) einer der grösseren Gewinnen
LOGN Cal ok, Put Fehlspekulation
UHR Call ein Virus-Opfer (wertlose Ausbuchung im März). Da hätte ich beim Ausbruch der Pandemie tatsächlich aussteigen sollen.
UHR Put: der Kurs erholte isch schneller als erwartet.
Generelle Bemerkung: Wie bereits mehrfach erwähnt setze ich mein Taschengeld für etwas spannenderes als Zahlenlotto ein. Habe ich Ende Jahr insgesamt eine höhere dreistellige Zahl als Gewinn, bin ich sehr zufrieden. Der maximal Verlust ist also der Verlust eines Jahressackgelds.
Bei der Auswahl der Titel setze ich in der Regel auf volatile Titel, da ich die OS eigentlich nicht länger als ein paar Wochen halten will. Ich versuche auch, diese einen Monat oder so vor Ablauf loszuwerden (stark fallender Zeitwert).
In a nutshell: Keine irgendwelche Finanzwissenschaft hinter den Entscheiden. Grössere Ereignisse (Tsunami, Pandemie o.ä.) beeinflussen neben Postings erfahrener Trader hier meine Entscheide.
theDon hat geschrieben:
6. Januar 2021, 16:41
Mit welchen Hebeln bist Du in den Warrants unterwegs?
Und resultieren die Verluste u.a. auch davon, dass Du nachgekauft hast, und die Posi trotzdem in den Verlust lief?
Die Frage betr, Hebeln verstehe ich nicht.
Nachkäufe meistens nicht. Wenn, dann mit unterschiedlichem Erfolg:
CSGN: Call pos., Put neg.
LOGN Call pos.
MBTN pos, (Verlustminderung)
ROG Call: 1x pos, 1x neg

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Re: Optionsscheine (Warrants)

Beitrag von theDon » 7. Januar 2021, 12:53

Hebel und andere Optionseigenschaften sind bspw. auf Swissquote erklärt:
https://www.swissquote.ch/index/index_quote_d.html

Gearing (aka Hebel)

Das Gearing einer Option gibt das Verhältnis vom Basiswert zum Optionspreis an.

Wie viel Mal mehr Warrants als Aktien können (mit demselben Betrag) gekauft werden? (Wie viele Optionen können mit dem Gegenwert einer Aktie gekauft werden?)

Gearing = S / (cm x Ratio)

S : Preis des Basiswertes
cm : Optionspreis
Ratio : zur Ausübung erforderliche Anzahl Optionen

Beispiel:

Aktienkurs : 500.-
Warrant-Preis : 1.-
Ratio : 25

= 500 / (25 x1) = 20

Man kann also mit demselben Geldbetrag 20 Mal mehr Warrants als Aktien kaufen, um den gleichen Gewinn zu erzielen. Je grösser der Hebel, desto besser sind die Gewinnaussichten. Doch Vorsicht: Je stärker der Hebel, desto grösser ist auch das Risiko und umgekehrt.

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Re: Optionsscheine (Warrants)

Beitrag von Gluxi » 7. Januar 2021, 13:40

theDon hat geschrieben:
6. Januar 2021, 16:41

- Es hat einige Verlustpositionen welche sehr hoch sind (LOGN, TSLA, UHR) - eventuell wäre es hier ratsam, die Reissleine jeweils früher zu ziehen. Parabolic SAR, Pivots, gleitende Durchschnitte oder Swing Lows/Highs bieten sich hier an. Denn der erste Verlust ist immer der günstigste.
Diese Weisheit mit "der erste Verlust ist der günstigste/kleinste" ist sicher richtig und quasi eine Binsenweisheit. Allerdings ist dies für Optionsscheine meiner Meinung nach nicht sinnvoll umsetzbar.
Wann verkaufst du den Optionsschein? Sobald die Position im Minus ist oder erst bei einem gewissen Prozentsatz, z.B. bei -10%? Stop Loss lassen sich bei Optionsscheinen nicht sinnvoll setzen.
Ich setze immer auf grosse Hebel. Erst vor kurzem hat mein am Tag zuvor gekaufter AMS Call mit -90% eröffnet. Man kann jetzt natürlich argumentieren, dass 10% noch immer besser als ein Totalverlust sind.

Ich habe keine Statistik von meinen Trades, bin aber überzeugt ich würde viel schlechter dastehen wenn ich jeden Optionsschein gleich verkaufen würde, sobald er ein paar Prozent im Minus steht.

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Re: Optionsscheine (Warrants)

Beitrag von theDon » 7. Januar 2021, 14:58

Früher war ich ein brutaler Warrants Zocker - kurze Laufzeit, Hebel idR > 30 ... was habe ich schnelle Profite aber auch Verluste erlitten.

Ich fuhr/fahre profitabler wenn ich:
- langfristige Warrants wähle 9-12 Monate Restlaufzeit
- Hebel 3-5

Geht der Kurs in die falsche Richtung, sagen wir Basiswert -2% - dann verliere ich max 10% , geht der Kurs jedoch in die richtige Richtung, lasse ich laufen .. habe ja genug Restlaufzeit, und ist ein Trend erstmal gestartet, sind locker 5-10% im Basiswert drin.

Aber ja, jeder hat seinen eigenen Ansatz/Stil und ein eigenes Risiko/Moneymanagement.

Einfach mal als Anregung - auf keinen Fall als Belehrung oder so verstehen ;-)

Am Ende des Tages zählt eh nur, hat man mit dem Trade Gewinn gemacht oder nicht.

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Re: Optionsscheine (Warrants)

Beitrag von Gluxi » 7. Januar 2021, 16:51

Ich zocke auch nie mit ultrakurzen Laufzeiten. Meistens sind die Warrants in Bereich von 2-12 Monaten. Trotzdem suche ich dann Warrants mit grossem Hebel, zwangsläufig ist dann der Strike relativ weit weg.
Mit dem Resultat, dass es oft im Totalverlust endet oder mit 100 oder mehr Prozent im Plus. Unter dem Strich ist das Ziel positiv zu bleiben. Für mich stimmt das so.

Psychologisch ist diese "Sieg oder Sarg" Taktik vielleicht für viele ein Stress und ich will das auch niemandem empfehlen. Ich habe auch auf den Input von DonBlanco mich mit Short Puts beschäftigt und auch einen Kurs von Jens Rabe durchgemacht. Da ist die Taktik gerade umgekehrt, kleine Gewinne mit grosser Trefferwahrscheinlichkeit. Ich habe aber gemerkt, dass mir Short Puts weniger zusagt. Wenn man sich dort nicht eisern an die Regeln hält, kann man durchaus auch grosse Verluste einfahren und die vielen kleinen Gewinne sind neutralisiert.

Für mich ist das vielleicht ähnlich wie bei Meerkat ein Hobby und Short Puts wären zeitintensiver. Zur Zeit habe ich nur einen AMS Call, den ich wohl bis Februar/März laufen lasse. Da schaue ich ab und zu auf den Kurs.

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