Meerkat hat geschrieben: ↑19. August 2019, 16:24
Nur nebenbei: Ich habe nie verstanden, weshalb die SNB eine Bank sein muss, statt einfach eine Gelddruck und -aufbewahrungsstelle. Wieso braucht es eine Bilanz? (Hätte damals doch VWL als Freifach nehmen sollen
)
Sie muss das Geld ja irgendwie in Umlauf bringen. Nur am Haufen hätte es ja null Effekt. Das "In-Umlauf-Bringen" bedeutet aber nichts anderes, als dass sie (wie auch immer) an den Wirtschaftskreislauf angeschlossen wird. Der Regulator (wir
) sagen wie.
Vor einer Verpolitisierung der Nationalbanken im Allgemeinen und der SNB warne ich eindringlichst. Die Einflussnahme der Politik auf Nationalbanken gehört zu den gar nicht so vielen Möglichkeiten eine Volkswirtschaft nachhaltig zu ruinieren. Die Beispiele stehen in den Geschichtsbüchern.
Ich möchte der SNB möglichst nicht befehlen wie sie das Mehrgeld in die Wirtschaft donnern soll. Sie hat in der Vergangenheit primär Fremdwährungen, vornehmlich (aber icht nur) €, gekauft. Und zwar Unsummen. Jetzt liegt bald 1 Billion davon (im deutschen Sinn der Zahl, nicht im englischen, also 1000 Milliarden oder 1 Million Millionen) in der SNB-Bilanz. Wieviel das ist, an zwei Vergleichen:
1) Wenn Sie mit dem Geld Aktien kaufen würde, würden ihr wertmässig 1% aller weltweit an Börsen gehandelten Aktien gehören (!).
2) Sie könnte damit die derzeit wertvollste börsenkotierte Firma der Welt, Microsoft, kaufen, und zwar ganz.
In der Regel führen extreme Lösungen ins Chaos, besonders in so etwas Komplexem und Abstraktem wie Geldtheorie. Mir wäre der norwegische Weg sympathisch: 40% in Aktien, Rest irgendwas ($, £, €, Gold, Silber; lieber nicht: Immobilen, weil das die Mieten erhöhen würde).
Die Direktausschüttung an die Bürgerschaft ist höchst experimentell. Ich habe Experimente lieber in chemischen Labors als in Volkswirtschaften. In der Schweiz müsste das SNB-Gesetz geändert werden. Eigentlich lieber nicht.
Alles IMHO, Diskussion erwünscht.
Lg X.