Für die Aktionäre von AMS waren die letzten Wochen gelinde gesagt ein Desaster. Alleine seit dem Abgang der Bezugsrechte für die milliardenschwere der einst gefeierte Sensorenherstellers gut die Hälfte seines Börsenwerts eingebüsst. Gegenüber Ende Dezember beläuft sich das Minus gar auf über 75 Prozent. Das macht die Papiere zum hiesigen Börsenschlusslicht.
In den vergangenen Tagen drückten vor allem Verkäufe über die Bezugsrechte auf die Kursentwicklung. Es darf angenommen werden, dass sich die Aktien nur dank dem beherzten Einschreiten des mit der Kapitalerhöhung betrauten Bankenkonsortiums über dem Bezugspreis von 9,20 Franken zu halten vermochten.
Nun, da der Bezugsrechtehandel eingestellt wurde, sollte der Verkaufsdruck allmählich nachlassen. AMS selber ist nun erst einmal fein raus, müssen doch die Konsortialbanken die nicht gezeichneten Aktien übernehmen. Was bleibt ist die Möglichkeit, dass letztere mit einem weiteren Abschlag bei neuen Investoren platziert werden.
Regelmässige Leserinnen und Leser wissen, dass ich der milliardenschweren Übernahme von Osram Licht ziemlich kritisch gegenüberstehe. Ich habe diesbezüglich in den letzten Wochen viel geschrieben. Dennoch erachte ich den jüngsten Kurszerfall als überrissen.
Kursentwicklung der AMS-Aktien über die letzten 12 Monate (Quelle:
www.cash.ch)
Selbst Achal Sultania von der Credit Suisse - der Analyst ist seit einer gefühlten Ewigkeit pessimistisch gestimmt - beziffert das Kursziel für die Aktien von AMS neuerdings auf 12,50 (zuvor 15,80) Franken. Und das, obwohl seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für den Sensorenhersteller substanziell unter den Annahmen anderer Analysten liegen.
Die Leerverkäufer dürften am Ziel angelangt sein. Alleine schon aus diesem Grund traue ich den Papieren ein kurzes, aber kräftiges Aufbäumen zu. Ich steige im Rahmen meiner Schweizer Aktienfavoriten für das Börsenjahr 2020 mit 5000 Franken beim Apple-Zulieferer ein. Mit weiteren 5000 Franken lege ich nach, sollten sich die Banken tatsächlich von einem grösseren Aktienpaket trennen. An dieser Stelle sei gesagt, dass sich der Sensorenhersteller im momentanen Börsenumfeld nur für sich der hohen Risiken bewusste Anleger eignet.
Quelle Cash