Informationen für Börsen-Neulinge

Themen die rund ums Traden anfallen
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fritz
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Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von fritz » 7. April 2020, 09:22

Ich bin gerade über eine Erklärung gestolpert, die für Anfänger interessant ist. In diesem Thema können solche Erklärungen verlinkt werden, oder natürlich auch direkt Themen für Anfänger erklärt werden.

Hier also, wie sich verschiedene Indizes unterscheiden:

https://blog.migrosbank.ch/de/wie-sich- ... 7&utm_term

Gruss
fritz

JMO
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Re: Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von JMO » 16. April 2020, 20:56

Vielen Dank für den Link!

Vlt für ganz neue auch noch interessant https://aktien-kaufen-fuer-anfaenger.de ... ein-index/ :D

JMO
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Re: Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von JMO » 7. Mai 2020, 07:52

Wunderschönen guten Morgen :mrgreen:

Habe heute grad etwas Zeit und arbeite mich weiter in die Materie ein. Bin jetzt bei einem Abschnitt hängen geblieben:

"Der Trader hat ein gutes Signal gefunden und setzt auf steigende Kurse. Er setzt 1.000 Euro ein bei einem aktuellen Kurs von 1,0020.
Sein Kursziel ist 1,0080 - Sprich nach 60 Pips (Punkten) Gewinn will der Trader seine Position mit einem Gewinn glatt stellen.

Falls der Kurs aber entgegen seiner Prognose fallen würde, setzt er ein Stopp-Loss auf 1,0000. Das heisst, sobald der Kurs auf den Wert von 1,0000 sprich 20 Pips fallen würde, wird die Position (sein Trade) automatisch mit 20 Punkten Verlust geschlossen."

Nun, mir stellt sich hier die Frage, wenn sich der Trade schliesst, warum gibt es diese Totalverluste einiger Trader?

Bezieht sich dies auf die Derivate? Also Wenn Hebel eingesetzt werden, werden diese für hoch und tief verdoppelt?
d.h dann es gibt kein Stopploss bei Derivaten? Dann ist ja, eig "normales Trading" kontrollierbar und gar nicht sooo gefährlich wie alle immer tutn..

LG von der neugierigen JMO
Zuletzt geändert von JMO am 7. Mai 2020, 09:19, insgesamt 1-mal geändert.

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fritz
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Re: Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von fritz » 7. Mai 2020, 09:12

Also, zuerst ein Mal, du schreibst von Pips, davon wird vor allem bei Währungen gesprochen. Währungen sind so ziemlich das schwierigste zum Handeln, für Anfänger empfehlen sich Aktien und ETFs.

Jetzt zu deiner Frage: Totalverluste gibt es meistens bei Optionen und Optionsscheinen, dort gibt es aber auch die grössten Gewinne, für Anfänger nicht zu empfehlen. Damit du weisst, wie Optionen funktionieren, musst du zuerst wissen, wie Aktien funktionieren.

Aber auch bei Aktien sind Totalverluste möglich, das habe ich auch schon zwei Mal geschafft. :oops:

Mit einem Stop-Loss kannst du dich recht gut davor absichern, eine 100%-ige Absicherung gibt es aber nicht. Ich nehme bei meinen Beispielen Werte von 100, dann kann man sich das prozentual gut vorstellen.

Zuerst ein Beispiel, warum viele Trader keine Stop-Loss verwenden, mit Stop-Loss kann nämlich folgendes passieren, nach Murphy's Law und nach Trader-Erfahrung sogar sehr oft:
Du kaufst eine Aktie für 100, setzt den Stop Loss bei 93, dann kannst du recht sicher sein, dass der Kurs für ein paar Sekunden auf 92 sinkt, deine Aktien verkauft werden und der Kurs danach auf 130 steigt. Dumm gelaufen!
Davor kannst du dich schützen, indem du den Stop-Loss nur gedanklich setzt, das braucht aber eiserne Disziplin und viel Bildschirmpräsenz, für einen Gelegenheits-Trader nicht machbar.

Es kann aber auch sein, dass es über Nacht schlechte News gegeben hat, der Kurs an einem Tag bei 98 geschlossen hat und am nächsten Tag bei 55 eröffnet, dann werden deine Aktien für 55 verkauft und nicht bei 93.

Auch davor kann man sich absichern, du kannst einen Stop-Loss mit Limite setzen, zum Beispiel den Auslöser bei 93 und die Limite bei 91, sobald der Kurs dann unter 93 sinkt, wird verkauft, solange er noch über 91 ist.
Wenn aber der Kurs bei 55 eröffnet, bleibst du auf deinen Aktien sitzen.

Bei vielen Tradern ist es sogar noch schlimmer als ein Totalverlust, sie kaufen nämlich noch ständig ins fallende Messer:
Sie kaufen bei 100, wenn der Kurs auf 80 fällt, sehen sie das als Chance um nochmals dazuzukaufen, bei 60 sagen sie sich, tiefer sei gar nicht mehr möglich und kaufen nochmals, bei 40 sowieso und wenn sie bei 20 nochmals dazugekauft haben, ist ihnen das Geld ausgegangen und der Kurs sinkt auf 10. Das ist zwar noch kein Totalverlust, aber trotzdem heftig. Und das ist kein Fantasiebeispiel, das kommt öfters vor, siehe UBS 2007, da hilft auch die Durchalteparole nichts, UBS hat sich bis heute nicht erholt.

Das Idealszenario ist, dass die Aktie sehr schnell auf 120 steigt, dann kannst du den Stop-Loss mit Limite auf 114/112 nachziehen und kannst ziemlich ruhig schlafen, bei weiterem Anstieg kannst du nachziehen, bei sinkendem Kurs werden deine mit Gewinn verkauft. Wenn der Kurs aber von über 114 auf unter 112 abstürzt, nützt deine Absicherung nichts.

So sieht das aus.

Gruss
fritz

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Meerkat
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Re: Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von Meerkat » 7. Mai 2020, 09:32

fritz hat geschrieben:
7. Mai 2020, 09:12
Das Idealszenario ist, dass die Aktie sehr schnell auf 120 steigt, dann kannst du den Stop-Loss mit Limite auf 114/112 nachziehen und kannst ziemlich ruhig schlafen, bei weiterem Anstieg kannst du nachziehen,
Ergänzung: mit einem trailing stop wird die stop-loss Limite automatisch nach oben gezogen, wenn der Kurs ansteigt. Auch ein praktisches Beruhigungsmittel. Hilft natürlich ebensowenig bei einem plötzlichen Kurssturz über Nacht

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Re: Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von JMO » 7. Mai 2020, 10:26

fritz hat geschrieben:
7. Mai 2020, 09:12
Also, zuerst ein Mal, du schreibst von Pips, davon wird vor allem bei Währungen gesprochen. Währungen sind so ziemlich das schwierigste zum Handeln, für Anfänger empfehlen sich Aktien und ETFs.
- Echt? Hätte jetzt gesagt, dass ich am Forex Markt traden werde, sobald ich mich für einen Broker entschieden habe..

Finde die Informationen im Internet interessant. Überall steht was anderes. Hatte auf der "Finanzfluss Internetseite" gelesen, dass Trader meistens mit Derivaten wie Futures, Optionen oder CFDs traden und dass reine Aktien eher für langfristige Investments genutzt werden.. War in diesem Fall eine falsch Information.

Hier Mal den Link, wenn jmd. interessiert ist zu lesen. https://www.finanzfluss.de/trading-fuer ... -erklaert/
Sind ETF's nicht auch eher für längerfristige Investments? Lese immer von Renten Sparpläne.. Wenn ich über ETF lese..
Jetzt zu deiner Frage: Totalverluste gibt es meistens bei Optionen und Optionsscheinen, dort gibt es aber auch die grössten Gewinne, für Anfänger nicht zu empfehlen. Damit du weisst, wie Optionen funktionieren, musst du zuerst wissen, wie Aktien funktionieren.
Über Optionsscheine habe ich mich gestern Abend noch informiert. Die gehören zu den Derivaten und sind Finanzprodukte, die zb. Aktien als einen Basiswert haben. Da kann auf den Kurs der Aktie gewettet werden, ob er steigt oder fällt.
Aber auch bei Aktien sind Totalverluste möglich, das habe ich auch schon zwei Mal geschafft. :oops:
Uhh, sobald ich meinen ersten Verlust habe, werde ich auf dich zu kommen :shock: (Natürlich, wenn ich darf)
Mit einem Stop-Loss kannst du dich recht gut davor absichern, eine 100%-ige Absicherung gibt es aber nicht. Ich nehme bei meinen Beispielen Werte von 100, dann kann man sich das prozentual gut vorstellen.

Zuerst ein Beispiel, warum viele Trader keine Stop-Loss verwenden, mit Stop-Loss kann nämlich folgendes passieren, nach Murphy's Law und nach Trader-Erfahrung sogar sehr oft:
Du kaufst eine Aktie für 100, setzt den Stop Loss bei 93, dann kannst du recht sicher sein, dass der Kurs für ein paar Sekunden auf 92 sinkt, deine Aktien verkauft werden und der Kurs danach auf 130 steigt. Dumm gelaufen!
Davor kannst du dich schützen, indem du den Stop-Loss nur gedanklich setzt, das braucht aber eiserne Disziplin und viel Bildschirmpräsenz, für einen Gelegenheits-Trader nicht machbar.
Eine Aktie für 100 Franken, nehme ich an?
Es kann aber auch sein, dass es über Nacht schlechte News gegeben hat, der Kurs an einem Tag bei 98 geschlossen hat und am nächsten Tag bei 55 eröffnet, dann werden deine Aktien für 55 verkauft und nicht bei 93.
In dem fall ist es besser, wenn die Trades am Abend jeweils wieder geschlossen werden?
Auch davor kann man sich absichern, du kannst einen Stop-Loss mit Limite setzen, zum Beispiel den Auslöser bei 93 und die Limite bei 91, sobald der Kurs dann unter 93 sinkt, wird verkauft, solange er noch über 91 ist.
Wenn aber der Kurs bei 55 eröffnet, bleibst du auf deinen Aktien sitzen.

Bei vielen Tradern ist es sogar noch schlimmer als ein Totalverlust, sie kaufen nämlich noch ständig ins fallende Messer:

Sie kaufen bei 100, wenn der Kurs auf 80 fällt, sehen sie das als Chance um nochmals dazuzukaufen, bei 60 sagen sie sich, tiefer sei gar nicht mehr möglich und kaufen nochmals, bei 40 sowieso und wenn sie bei 20 nochmals dazugekauft haben, ist ihnen das Geld ausgegangen und der Kurs sinkt auf 10. Das ist zwar noch kein Totalverlust, aber trotzdem heftig. Und das ist kein Fantasiebeispiel, das kommt öfters vor, siehe UBS 2007, da hilft auch die Durchalteparole nichts, UBS hat sich bis heute nicht erholt.
Vielen Dank für das Beispiel. So kann ich mir das Verlustbeispiel ganz gut vorstellen.
Das Idealszenario ist, dass die Aktie sehr schnell auf 120 steigt, dann kannst du den Stop-Loss mit Limite auf 114/112 nachziehen und kannst ziemlich ruhig schlafen, bei weiterem Anstieg kannst du nachziehen, bei sinkendem Kurs werden deine mit Gewinn verkauft. Wenn der Kurs aber von über 114 auf unter 112 abstürzt, nützt deine Absicherung nichts.

So sieht das aus.

Gruss
fritz

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Re: Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von fritz » 7. Mai 2020, 12:13

Kurz:

Bei Forex sind die Kursunterschiede sehr klein, damit du bei einem Unterschied von 0,1% zählbaren Gewinn machen willst, musst du riesige Summen investieren und/oder einen Broker mit extrem kleinen Gebühren haben, das gibt es nur im Ausland.

Derivate wurden erfunden, um den Trader abzuzocken, die Bank gewinnt immer. Optionen ebenfalls, mit Ausnahme von Optionen auf Rohstoffen, die machen schon Sinn, werden aber auch oft missbraucht. Die Besten können damit durchaus Geld verdienen, die Mehrzahl der Trader verliert aber.

Die meisten ETFs sind für längerfristige Anlagen, es gibt aber auch solche mit Hebel.

Trades jeweils am Abend zu schliessen, würde Sinn machen, wenn es keine Gebühren gäbe, aber du zahlst für jeden Kauf und Verkauf, in der Schweiz deutlich mehr als im Ausland.

Bei meinen Beispielen ist die Währung egal, das können 100CHF, USD, kg Gold oder Kieselsteine sein.

Ich sehe, du zielst Richtung Daytrading von Währungen, das ist gleich zwei Mal das Schwierigste... :o

Gruss
fritz

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Re: Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von JMO » 7. Mai 2020, 12:28

Danke für die Info. Wie die Kursschwankungen in den Jeweiligen Bereichen sind, habe ich ehrlichgesagt noch nichts darüber gelesen. Werde ich aber noch machen, sofern es im Netz darüber Informationen gibt..

Von dem was ich bisher gelesen hatte und vom Gefühl her hätt ich mich jetzt mit dem Forex Markt beschäftigt. Aber naja, für Belehrungen (Aufklärung) bin ich immer gerne offen. ;-)

Mein Ziel ist es schon mit kleinen Summen zu beginnen und ein Konto in der Schweiz zu eröffnen.. denke dass dies in dieser Zeit das sinnvollste ist..

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Gluxi
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Re: Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von Gluxi » 7. Mai 2020, 14:55

Ich denke, die allermeisten fangen mir Aktien und Fonds an (ev. ETF, wenn man keinen Bankenberater hat, der einem lieber einen Fonds verkauft). Ich kenne auch ein paar (jüngere) Leute, die haben mir Cryptowährungen angefangen und sind dann so zu Aktien gekommen.

Hebelprodukte, Warrants, Optionen, Futures, CFD und Forexhandel scheint mir nicht unbedingt geeignet zum Einsteigen, bevor man nicht die Grundlagen sicher verstanden hat.

Wie Fritz bereits gesagt hat, kann man auch mit Aktien sein Geld schnell genug verlieren. Vielleicht wäre zum Einstieg auch ein Demokonto geeignet, wo man erst mal mit fiktivem Geld etwas üben kann. Viele Banken oder Broker bieten ein Demokonto kostenlos an.

Xeno
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Re: Informationen für Börsen-Neulinge

Beitrag von Xeno » 7. Mai 2020, 18:00

Gluxi hat geschrieben:
7. Mai 2020, 14:55
Ich denke, die allermeisten fangen mir Aktien und Fonds an (ev. ETF, wenn man keinen Bankenberater hat, der einem lieber einen Fonds verkauft). Ich kenne auch ein paar (jüngere) Leute, die haben mir Cryptowährungen angefangen und sind dann so zu Aktien gekommen.

Hebelprodukte, Warrants, Optionen, Futures, CFD und Forexhandel scheint mir nicht unbedingt geeignet zum Einsteigen, bevor man nicht die Grundlagen sicher verstanden hat.

Wie Fritz bereits gesagt hat, kann man auch mit Aktien sein Geld schnell genug verlieren. Vielleicht wäre zum Einstieg auch ein Demokonto geeignet, wo man erst mal mit fiktivem Geld etwas üben kann. Viele Banken oder Broker bieten ein Demokonto kostenlos an.
+1.

Bemerkung zum Demokonto: Es ist für manche sicher nichts Schlechtes. Es ist mit echtem eigenen Geld trotzdem nicht dasselbe. Ich habe Demokontos immer nur für das Testen der Funktionalität des Brokers verwendet, nie fürs Testen von Handelsentscheiden.

Lg X.

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