CrashGuru hat geschrieben: ↑26. März 2020, 21:19
Dazu muss man aber zuerst einmal definieren was ein Wert ist.
Im Prinzip: Was jemand für die Sache oder was auch immer zu bezahlen bereit ist.
Wenn jemand etwas bewertet, also einem Ding einen Wert zuteilt (und dieses Ding nicht ihm selbst gehört), dann kann der Besitzer dieses Wertes diesen Wert in einer Liste, z.B. Buchhaltung aufführen. Kann sein, dass jemand (Bank) dieses Ding zu diesem Wert als Sicherheit akzeptiert.
Das wäre dann ein virtuell geschaffener Wert.
Eigentlich nicht, solange der Schätzer den Marktwert getroffen hat. Da allerdings fangen dann die Probleme schnell mal an.
Sollte nun dieses Ding einen "Käufer" finden, der diesen Wert ausgleicht, mittels Geld oder Tauschobjekt oder Leistung, so ist diese Wertvermehrung (gehen wir von vorher "wertlos" aus) von 100% nun real geworden.
Das ist keine "Wertvermehrung". Das Gut gab es ja. Es wird nur der Wert realisiert, was vom Prinzip her nichts anderes ist, als der Verkauf einer Aktie an der Börse. Börsen sind nur besonders exakte Märkte (solange sie einigermassen störungsfrei funktionieren).
Frage: Sollte der vom "Käufer" gebotene Ausgleich tiefer sein als der ehemalige Bewertungswert, ist das dann ein Verlust?? Und umgekehrt, der Ausgleich ist höher. Ist das dann ein Gewinn oder ein "Übergewinn"?
Klar, das ist genau die Definition von Buchverlust und Buchgewinn!
Die Frage der Crash-Bilanz ist doch relativ. Nach den Weltkriegen war wohl Immobilienbesitz noch immer Reichtum. Gold wahrscheinlich auch. Beides liess sich wahrscheinlich sehr unterschiedlich in Lebensmittel wechseln. Aber die Armspange, der Ehering sicher schneller als das Grundstück. Geld war praktisch wertlos und musste zuerst wieder "geschaffen" werden.
Ja. Allerdings können alle Assetklassen (theoretisch) nahezu bis 0 fallen. Bei Gold ist das sehr unwahrscheinlich (was aber langfristig natürlich auch die Rendite bzw. Wertsteigerung begrenzt). Immobilien können dagegen sehr stark schwanken!
Was eine Pensionskasse nach einem Krieg wert wäre, möchte ich lieber nicht fragen. Nach dem Crash dürfte dies ebenfalls als Wertvernichtung bezeichnet werden. Sie wird aber nicht vernichtet sein, bestenfalls kann sie die Werte nicht mehr so grosszügig vereilen, wie vorher.
Sie hat einfach (ggf. massiv!) weniger Geld (=einen geringeren Deckungsgrad). Man kann das nicht vernebeln durch Umformulierungen.
Damit kommt dann die Frage auf, halbierte Renten?
Bingo! Oder noch höhere Abzüge für die Erwerbstätigen (am wahrscheinlichsten wäre übrigens eine Kombination).
Kann aber und wird wohl dann auch sein, dass die Lebenshaltungskosten ebenfalls halbiert würden?? Deflation?
Achtung, die seit 1990 (faktisch) herrschende Deflation ist kein Naturgesetz! Wird es inflationär, wird es sehr schnell äusserst kritisch. Dann bekommst Du nämlich zwar weniger, kannst aber damit auch nichts mehr kaufen.
Ich bin trotzdem im Kern ein Optimist.
Lg X.